29.08.2022
- Nachbarschaftsbeirat beteiligt sich an der Vorbereitung einer Neuauflage des Strukturgutachtens ab 2025
- Nachbarschaftsbeirat startet kreativen Ideenfindungsprozess für Beteiligung an der Internationalen Bauausstellung (IBA)
- Dialog mit der Landeshauptstadt München wird fortgeführt mit dem Schwerpunkt Mobilität der Zukunft
Mit der Frage, wie der Flughafen München und die Flughafenregion in den kommenden Jahren gemeinsam und ressourcenschonend qualitativ wachsen können, hat sich der Nachbarschaftsbeirat in der Vergangenheit immer wieder intensiv befasst. Eine wichtige Grundlage dafür sind die wirtschaftlichen Rahmendaten. Nachdem der Bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger dem Nachbarschaftsbeirat grünes Licht für eine Neuauflage des Strukturgutachtens für das Jahr 2025 gegeben hat, sollen jetzt der Umgriff, die Inhalte, die Struktur, die Verbindlichkeit und die Finanzierung des Gutachtens beraten werden, damit Fehler aus der Vergangenheit vermieden werden. Deshalb wurden bereits erste Gespräche mit Vertretern der bayerischen Ministerien für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie und für Wohnen, Bau und Verkehr geführt, in denen notwendige Inhalte des Strukturgutachtens besprochen und Vorstellungen ausgetauscht werden konnten.
Ein zweites wichtiges Projekt, das den Nachbarschaftsbeirat aktuell beschäftigt, ist dessen geplante Beteiligung an der Internationalen Bauausstellung (IBA) der Metropolregion München, die unter dem Motto "Räume der Mobilität" stehen wird. Eine Projektgruppe innerhalb des Nachbarschaftsbeirates unter Leitung des Kirchdorfer Bürgermeisters Uwe Gerlsbeck soll jetzt als "Ideenwerkstatt" fungieren und Zukunftsfragen der Mobilität in der Flughafenregion in die Planungen für die IBA einfließen lassen. In enger Zusammenarbeit der beiden Landkreise Erding und Freising mit den Kreisstädten, dem Flughafen und den Gemeinden im ländlichem Raum sollen gemeinsame Impulse für die Verkehrspolitik erarbeitet werden. Eine zentrale Frage, die dabei im Fokus steht, lautet: "Wie kann vermieden werden, dass die letzten fünf Kilometer mit dem Auto zurückgelegt werden müssen?" Wie man soziale und klimaneutrale Mobilitätsangebote in der ganzen Region für alle Zielgruppen zugänglich machen und attraktiv gestalten kann und welche neuen Formen der Finanzierung und Aufgabenteilung zwischen öffentlichen, wirtschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren dafür in Frage kommen, soll in der Ideenwerkstatt des Nachbarschaftsbeirates untersucht werden.
Darüber hinaus hat der Nachbarschaftsbeirat auch den Gesprächsfaden mit Vertretern der Landeshauptstadt München wieder aufgenommen. Konkret erarbeitet der Nachbarschaftsbeirat eine Stellungnahme zur Mobilitätsstrategie 2035 der Landeshauptstadt München, um unter anderem auf die vielfältigen funktionalen Verflechtungen zwischen der LHM und der Flughafenregion hinzuweisen. In diesem Zusammenhang bietet der NBB überdies seine Unterstützung bei der Entwicklung der Teilstrategie "Region und Pendler*innenmobilität" an.
Als Erfolg seines Treffens mit den Fraktionsvorsitzenden des bayerischen Landtags im Februar 2022 wertet der Nachbarschaftsbeirat die Änderung des bayerischen Straßen-und Wegegesetzes (BayStrWG), die vom NBB mit Nachdruck gefordert wurde. Künftig erhalten die Kommunen nunmehr die Möglichkeit, fakultativ Planfeststellungsverfahren Radwege, die nicht entlang von Straßen verlaufen, durchzuführen. Damit können die Interessenskonflikte beim Radwegebau, insbesondere die Probleme bei den Grundstücksverfügbarkeiten, schneller gelöst werden.
"Der Nachbarschaftsbeirat beweist gerade in diesen herausfordernden Zeiten, dass wir als Region viel bewegen können, wenn wir unsere Kräfte bündeln und die gemeinsamen Anliegen konsequent artikulieren und vorantreiben", erklärt die NBB-Vorsitzende Christa Stewens. Jost Lammers, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen München GmbH ergänzt: "Als starker Impulsgeber und beharrliche Interessenvertretung für den gesamten Flughafenraum ist der Nachbarschaftsbeirat zu einer wichtigen Größe geworden, die mittlerweile weit über die Grenzen der Region hinaus wahrgenommen wird." "Der Nachbarschaftsbeirat ist eine herausragende Plattform in der landkreis- und gemeindeübergreifend die Probleme und Herausforderungen erörtert und Lösungsansätze erarbeitet werden können, welche die Dinge ganzheitlich betrachten und nicht an kommunalen Grenzen halt machen", so Freisings Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher.