Herr Heinelt, Turkish Airlines Cargo hat eine neue, wöchentliche Linien-Frachtverbindung zwischen München und Istanbul aufgenommen. Was wird da transportiert?
Die Airline setzt derzeit Frachtmaschinen vom Typ Airbus 310 ein. Je nach Auslastung und Art der Güter kann sie bis etwa 40 Tonnen transportieren. Im Export werden unter anderem hochwertige Maschinen und pharmazeutische Artikel an Bord sein. Die ankommenden Flüge dürften auch Kartonware, beispielsweise Textilien, enthalten, die über Istanbul zum Beispiel aus China und Indien kommt.
Welche Rolle spielt die neue Strecke für das Cargo-Geschäft in München?
Ein Flug pro Woche bedeutet noch keine riesige Kapazitätserhöhung. Aber erstens ist es geplant, dass die Frequenz auf dieser Strecke bald erhöht wird. Und zweitens konnten wir mit Turkish Airlines (TK) Cargo eine renommierte, stark wachsende Airline gewinnen, die einen positiven Impuls setzt. Daraus entsteht eine Sogwirkung: Wenn Spediteure Fracht für die neue Verbindung nach München steuern, nehmen sie sehr wahrscheinlich auch Tonnage für andere Flüge mit.
Wer profitiert, abgesehen vom Flughafen, von der neuen Verbindung?
In unserem Einzugsgebiet sind viele erfolgreiche Global Player und Marktführer aus den Bereichen Automobilindustrie, Elektronik, Medizintechnik, Biotechnologie sowie der Luft- und Raumfahrt angesiedelt, die auf effiziente Transportwege zu Zielen in aller Welt angewiesen sind. Außerdem profitieren die vielen Speditionsunternehmen hier am Standort. Sie alle können darüber hinaus nun auch größere Frachtstücke in die Türkei oder zu anderen Zielen der TK Cargo schicken.
Inwiefern?
Zuvor war nur Beifracht im so genannten Belly möglich, also im Bauch von Passagiermaschinen. Der lässt sich bis zu 1,60 Meter Höhe beladen. Auf dem Hauptdeck der Cargo-Maschine beträgt die Ladehöhe 2,40 Meter.