Leidenschaft für die gute Sache: Wie Flughafenmitarbeiter die Welt ein Stück besser machen

Mit Herz und Hingabe: "Es ist uns eine Ehre!"

Am 5. Dezember ist offizieller Tag des Ehrenamtes. Und nicht selten agieren sie eher im Hintergrund, die "guten Seelen", die sich mit viel Leidenschaft und großem Einsatz im Krisen- und Rettungsdienst, in gemeinnützigen Vereinen oder in der Arbeit mit Kindern und Senioren engagieren. Hier verraten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Flughafen München Konzerns, welch spannende Facetten ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten haben, was sie an ihrem Aufgabengebiet fasziniert und warum ehrenamtlicher Einsatz so wichtig ist.


Dominik Mayer, Tobias Hufeld, Bastian Lemberger und Maximilian Schöberl, Flughafenfeuerwehr

"Wenn man aktuell viele Feuerwehrkollegen wieder mit Bart sieht, dann liegt das in den meisten Fällen an der `Movember`-Aktion, die wir vier seit ein paar Jahren bei uns im Bereich organisieren. Angelehnt an die Bewegung, die ursprünglich aus Neuseeland kam und bei der sich Feuerwehrleute im November einen Bart (sprich `Moustache` - daher stammt die Wortzusammensetzung `Movember`) für den guten Zweck wachsen ließen, möchten auch wir im Herbst Spenden sammeln und damit gemeinnützige Organisationen unterstützen. 

Das mit den Bärten ist anfangs aus einer Wette entstanden und sorgt natürlich immer für Spaß bei uns auf den Feuerwachen. Je nach Beteiligung lassen sich 40 bis 80 Kollegen die Haare im Gesicht wachsen und trimmen sie zum Schnauzer. Dahinter steht für uns der ernste Gedanke, dass wir mit den Spenden Familien und vor allem Kindern helfen wollen, denen es nicht so gut geht wie uns. Dafür putzen wir im `Movember` fleißig die Klinken und sammeln so im Kollegenkreis im Schnitt um die 5.000 Euro pro Jahr. Die Spende geben wir dann an kleine, regionale Organisationen, die wir im Vorfeld sorgfältig aussuchen. In diesem Jahr geht das Geld an die Sterntaler Waldkraiburg - eine Organisation, bei der unser Kollege Tobias Hufeld aktiv ist und die sich für bedürftige Kinder und Familien einsetzt."

Dominik Mayer, Tobias Hufeld, Bastian Lemberger und Maximilian Schöberl (von links nach rechts), Operativer Dienst Flughafenfeuerwehr
Eduard Kausch, Teamleiter Außendienst bei AeroGround

Eduard Kausch, AeroGround

"Seit 35 Jahren engagiere ich mich im Breitensport als Übungsleiter, genauer gesagt in der Leichtathletik. 30 Jahre lang war ich als Trainer tätig, habe Kinder und Jugendliche trainiert sowie Trainingslager und sonstige Aktivitäten für die Kids organisiert. Das ist einfach eine tolle Erfahrung, wenn man Kindern etwas beibringen und mitgeben kann. Beim Sport standen und stehen für mich immer die Gemeinschaft und der Spaß an der Bewegung im Vordergrund, weniger die Leistung. 

Ich sage immer: Der Muskel, der am meisten trainiert werden soll, ist der Lachmuskel. In meinem Verein, dem ETSV 09 Landshut, bin ich heute noch aktiv - allerdings wegen der Schichtarbeit nicht mehr als Trainer. Aktuell bin ich Kampfrichter bei Wettkämpfen, Prüfer für das Deutsche Olympische Sportabzeichen und in der Kreisvorstandschaft tätig. Auch bei den Geräten oder Anlagen des Sportgeländes gibt es immer etwas zu tun - langweilig wird mir also nicht."


Veronika Widl, Immobilienentwicklung

"Seit meiner Jugend bin ich bei den Johannitern in Allershausen und habe mich dort im Laufe der Zeit in verschiedenen Funktionen wie im Bevölkerungsschutz, Sanitätsdienst und der Jugendarbeit engagiert. Gerade bin nicht aktiv tätig, dennoch liegt mir die Aktion der Weihnachtstrucker sehr am Herzen, welche die Johanniter jährlich organisieren. Schon als Jugendliche habe ich dafür Pakete gepackt und war in den Jahren 2018 und 2019 bei dem Transport sowie der Verteilung der Pakete live dabei. Im Vorfeld wurden die Hilfspakete mit Grundnahrungsmitteln und einer kleinen Überraschung für Kinder und Familien an den verschiedenen Abgabestationen gesammelt - und anschließend an Ihre Zielorte in die ärmeren Regionen in Südosteuropa gebracht. 

Kurz nach Heiligabend ging es für mich los. Ich habe den Hilfskonvoi, der aus insgesamt 13 Lastern und drei Begleitfahrzeugen bestand, in die Region Harghita in Rumänien begleitet. Nach zwei Tagen im Fahrzeug und etwa 1.400 zurückgelegten Kilometern haben wir ein paar Tage bei den lokalen Hilfspartnern vor Ort verbracht, um die Päckchen von dort aus zu verteilen. Es war bewegend zu sehen, wie sich die Kinder und Erwachsenen über die vermeintlichen Kleinigkeiten für den Alltag freuen. Der Leitsatz `jedes Päckchen ein Lächeln` der Hilfsaktion trifft hier wirklich zu und die Hilfe kommt bei denen an, die es am dringendsten brauchen. Seit der Corona-Pandemie werden auch in Deutschland Pakete verteilt. Ich werde auch in diesem Jahr wieder ein Päckchen packen und kann jede und jeden ermutigen, das auch zu tun oder dafür zu spenden. So können wir zur Weihnachtszeit den Menschen, denen es nicht so gut geht wie uns, mit geringem Aufwand etwas Gutes tun."

Veronika Widl, Immobilienentwicklung
Stefanie Barnert, Wildlife Management

Stefanie Barnert, Wildlife Management

"Beim Roten Kreuz bin ich seit gut drei Jahren als Ehrenamtliche im Kriseninterventionsteam, kurz KIT, tätig. Wir werden dann alarmiert, wenn sich Betroffene nach einem extrem belastenden Vorfall in einer Ausnahmesituation befinden, die sie alleine zuerst nicht bewältigen können. Zum Einsatz kommen wir unter anderem bei Suizid, wenn eine Todesnachricht überbracht wird, bei Todesfällen im häuslichen oder öffentlichen Bereich, Gewalterfahrungen oder auch im Falle eines plötzlichen Kindstods. Wir leisten den Betroffenen in den ersten Stunden Beistand, sind für sie da und helfen dabei, die notwendigen Schritte und Abläufe einzuleiten. 

Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie hilflos man in einer solchen Situation sein kann - und wie wertvoll dann die Unterstützung der ehrenamtlichen Helfer ist. Das möchte ich nun auf diesem Weg weitergeben. Für die Arbeit im Kriseninterventionsteam wurde ich gut vorbereitet: Ich habe über zwei Jahre lang Schulungen gemacht, dann hospitiert - man wächst da so langsam rein. Bei den Einsätzen arbeiten wir im Team, denn natürlich ist es immer eine schwierige Situation, wenn wir gerufen werden. Aber ich erfahre viel Dankbarkeit von den Menschen, mit denen ich in Kontakt komme und denen ich nach ein paar Stunden vermitteln kann: Du bist in dieser Situation nicht allein! Ich hoffe, dass es auch weiterhin viele andere Menschen gibt, die sich ehrenamtlich engagieren - egal in welcher Form. Denn wie wichtig deren Arbeit ist, sehe ich bei jedem Einsatz."


Sebastian Koppe, IT Operations Architect

"Seit inzwischen knapp 30 Jahren engagiere ich mich in meiner evangelischen Kirchengemeinde in Erding - nach meiner eigenen Konfirmation lag der Schwerpunkt viele Jahre auf der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und dem Jugendcafé, das wir organisiert haben. Inzwischen bin ich auch im Kirchenvorstand unserer Gemeinde. In diesem zwölfköpfigen Gremium kümmern wir uns übergeordnet um sämtliche Belange der Gemeinde, die rund 8.000 Mitglieder hat. 

Das Themenspektrum reicht da von Personalfragen, Finanzen bis hin zur Organisation von Festen und Veranstaltungen. Gerade in diesem Bereich bin ich derzeit sehr aktiv, als Papa einer kleinen Tochter könnte ich mir auch vorstellen, mich künftig im Rahmen von Kinder- oder Familiengottesdiensten noch mehr einzubringen. Je nachdem, was gerade anfällt, kommen da in der Freizeit schon einige Stunden zusammen, die man für Sitzungen und sonstige Arbeiten investiert. Aber ich mache das total gern, die ehrenamtliche Arbeit macht richtig Spaß und ich schätze die Gemeinschaft im Kirchenvorstand und generell die Menschen, mit denen ich zu tun habe, sehr."

Sebastian Koppe, IT Operations Architect
Alexander Grimm, Digital und Prozessentwicklung Aviation

Alexander Grimm, Digital- und Prozessentwicklung Aviation

"Bereits mit sechs Jahren bin ich der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) beigetreten - also schon ziemlich lange Mitglied. Ganz klassisch habe ich zuerst selbst die üblichen Schwimmkurse besucht und Abzeichen gemacht, später die Ausbildung zum Rettungsschwimmer durchlaufen und bin seitdem auch als Rettungsschwimmer aktiv. Mehr als 15 Jahre lang habe ich Kurse für Kinder und Jugendliche gehalten. Dank meines Lehrscheins darf ich auch angehende Rettungsschwimmer in Bronze, Silber und Gold ausbilden, was mir immer großen Spaß gemacht hat. Das will ich gerne auch künftig wieder machen. 

Aktuell bin ich allerdings primär im Vorstand als stellvertretender Schatzmeister aktiv und unterstütze den Verein in eher organisatorischen Dingen. Ich bin schon so lange dabei, weil ich die Gemeinschaft im Verein total schätze und mit den Menschen gerne Zeit verbringe. Jeder Verein, auch der unsere, lebt von den ´guten Seelen´, die sich engagieren. Da kann sich jeder in dem Umfang einbringen, wie er möchte, auch mit kleinstem Einsatz kann man viel bewegen. Wirklich alle können mitmachen und unterstützen!"


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