Florian Neppl ist einer von vielen ehrenamtlichen Ausbildungsbeauftragten am Flughafen München. Kaffee kochen oder Akten kopieren gibt es bei ihm nicht. Seine Schützlinge, die Azubis im Bereich Unternehmenssicherheit, lernen von Anfang an, eigenverantwortlich zu arbeiten.
Wenn im Terminal jemand die falsche Tür benutzt, hat Christian Morina das sofort auf dem Schirm. Genauer gesagt: auf zweien. Er sitzt rund einen Kilometer vom Ort des Geschehens entfernt. Hier in der Einsatzleitstelle der Unternehmenssicherheit in der Nähe des Besucherparks informiert ihn ein kurzer Alarmtext darüber, dass und wo genau eine Türnottaste betätigt wurde. Auf einem anderen Bildschirm läuft eine Videosequenz der letzten Sekunden vor dem Alarm, in der die Handlung an der Tür zu sehen ist. Nun muss der 19-Jährige in wenigen Sekunden die richtigen Maßnahmen ergreifen, um die Situation gemäß luftsicherheitsrechtlicher Vorgaben zu meistern.
Einfach mal selbst machen lassen
Eine verantwortungsvolle Aufgabe, mit der der Auszubildende zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit (FSS) aber nicht allein ist. Neben ihm sitzt Florian Neppl. Er arbeitet nicht nur als Sachbearbeiter in der Leitstelle der Unternehmenssicherheit des Flughafen München Konzerns, sondern ist zugleich ehrenamtlich als sogenannter Ausbildungsbeauftragter (ABA) tätig. "Wenn ein Azubi in der Leitstelle eingesetzt ist, darf er hier unter meiner Aufsicht arbeiten", erklärt Neppl, der nichts davon hält, dass der Nachwuchs nur zuschaut. "Die angehenden Fachkräfte müssen ja fit fürs Berufsleben werden und ein hohes Maß an Eigenverantwortlichkeit entwickeln."