Presse: Winterdienst am Münchner Airport

Rund 600 Mitarbeitende sorgen für sicheren Flugbetrieb bei Eis und Schnee

5. November 2024

  • Fuhrpark des Winterdienstes umfasst 184 Fahrzeuge
  • Über 200 Einsatzkräfte in einer Schicht
  • Geräumte Flugbetriebsfläche entspricht 780 Fußballfeldern

Um auch unter winterlichen Witterungsbedingungen rund um die Uhr einen sicheren Betrieb zu gewährleisten, steht am Münchner Airport von Anfang November bis Mitte April der Winterdienst bereit. Bei Eis und Schnee rückt die Winterdienst-Kolonne am Airport aus. Sie umfasst 184 Fahrzeuge, 152 davon zum Räumen und Enteisen der Flugbetriebsflächen und 32 für Straßen, Wege und Parkflächen im öffentlichen Bereich. 71 der Fahrzeuge sind Traktoren aus der Flughafenregion. Insgesamt sind im Winterdienst rund 600 Frauen und Männer im Einsatz, von denen rund 520 aus der Landwirtschaft und von Fuhrunternehmen aus der Region kommen. Pro Schicht sorgen über 200 Einsatzkräfte für schnee- und eisfreie Flächen innerhalb des Flughafenzauns.

Um einen möglichst reibungslosen und aber vor allem sicheren Flughafenbetrieb zu ermöglichen, müssen bei Schneefall große Areale geräumt werden: Allein die zwei Start- und Landebahnen, Vorfelder und Rollwege umfassen rund 5,6 Millionen Quadratmeter, umgerechnet mehr als 780 Fußballfelder. Die Räumung einer über 4000 Meter langen und circa 60 Meter breiten Start- und Landebahn am Münchner Flughafen dauert etwa 30 Minuten.

Zum Einsatz kommen zahlreiche Spezialfahrzeuge, darunter 22 Kehrblasgeräte, 5 Verladefräsen und eine Pistenraupe. Zusätzlich wurden neue Fahrzeuge angeschafft und Bestandfahrzeuge, z.B. mit Pflügen mit größerer Räumbreite, aufgerüstet. Neben flughafeneigenen Geräten werden die Traktoren der unterstützenden Landwirte mit Schneepflügen ausgestattet.

Alarmiert wird der Winterdienst durch die Verkehrsleitung des Münchner Flughafens, die den Zustand der Betriebsflächen rund um die Uhr überwacht. Als Hilfsmittel dient der Verkehrsleitung neben den aktuellen Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes unter anderem ein Glatteis-Frühwarnsystem, das von insgesamt 18 über den Flughafen verteilten Messstellen permanent aktualisierte Daten bezieht. Darüber hinaus werden mit Hilfe von Spezialfahrzeugen laufend die Bremswerte auf den Start- und Landebahnen geprüft.

Die geräumten Schneemassen werden auf sechs Schneedeponien verfrachtet. Pro Saison kommen hier insgesamt bis zu 2,2 Millionen Kubikmeter Schnee zusammen. Ein unterirdisches Auffangbecken sorgt dafür, dass das dabei entstehende Schmelzwasser nicht in die Umwelt gelangt.

Die mechanische Säuberung der Verkehrsflächen genießt wegen des Umweltschutzes Priorität. Nur bei Vereisungsgefahr der Betriebsflächen wird der Einsatz von Flächenenteisungsmitteln erforderlich. Beiderseits der Startbahnen verlaufende Rinnen fangen die abtauende Flüssigkeit auf und leiten sie zum Schmelzwasser-Rückhaltebecken. Von hier aus wird das Schmelzwasser kontrolliert an das Klärwerk in Eitting weitergeleitet. Auf einem Teil der Flächen wird anstelle der Enteisungsflüssigkeit Quarzsand ausgebracht.

Nicht nur die Verkehrsflächen des Airports müssen in der kalten Jahreszeit in einem betriebssicheren Zustand gehalten werden: Auch die Flugzeuge müssen vor dem Start von Schnee und Eis befreit werden. Das übernehmen die sogenannten "Eisbären" der Gesellschaft für Enteisen und Flugzeugschleppen am Flughafen München mbH (EFM), einer Tochtergesellschaft der Deutschen Lufthansa AG und der Flughafen München GmbH. "Eisbären" sind Spezialfahrzeuge, die unmittelbar vor dem Start Enteisungsmittel auf die Flugzeuge sprühen. Bis zu 15.000 Flugzeuge – vom Learjet bis zum Airbus A380 – enteist die EFM pro Jahr. Das verbrauchte Enteisungsmittel wird aufgefangen und zu einem Großteil recycelt.

Bei aller Vorbereitung, technischer Ausstattung und personellem Einsatz – extreme Eis- und Schneebedingungen sind für den Flughafen, die Airlines und beteiligte Dienstleister eine große Herausforderung. Durch das Enteisen der Flugzeuge, das Räumen der zahlreichen Flächen und alle weiteren Winterdienstmaßnahmen kommt es zwangsläufig zu Verzögerungen bei der eng getakteten Flugzeugabfertigung. Oberstes Ziel ist jedoch ein sicherer Flugbetrieb.

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