Zweites Leben für (ausgemusterte) Flughafenfahnen

Recycling ist gut, Upcycling ist besser:

Der Begriff meint, einen ausgedienten Gegenstand in ein neuwertiges Produkt weiterzuverarbeiten. Im Rahmen eines Pilotprojekts verwandelten sich jetzt alte Flughafenfahnen in Laptoptaschen, Kulturbeutel und Schlüsselanhänger – streng limitiert und jedes Exemplar ein Unikat.

Wer am Flughafen München an- oder abreist, kommt zwangsläufig an ihnen vorbei: An den Fahnen in den Markenfarben und mit dem vertrauten "M"-Logo. Sie werden regelmäßig - je nach Zustand - abgehängt und durch neue Fahnen ersetzt. Jede von ihnen misst 2 x 6,30 Meter und belegt zusammengefaltet ein Volumen von fünf Litern. Eine ganze Menge Stoff. Zu viel, um ihn einfach dem Recycling zu übergeben, dachten sich Miriam Pfeifer und Simone Sattelmayer vom Markenmanagement.

Vintage-Karriere statt Wertstofftonne

Von ihnen stammt die Idee, den ausgedienten Fahnen neues Leben einzuhauchen. "Nachhaltigkeit und Dinge wiederzuverwerten liegen uns am Herzen", erklärt Miriam. "Nicht zufällig stöbern Simone und ich auch privat gerne in Kleinanzeigen."

Bald waren sie sich einig, die Stoffe und Materialien, die im Flughafenbetrieb anfallen, für neue Produkte, zum Beispiel Werbeartikel, einzusetzen. Und so verwandelten sich alte Fahnen in Laptoptaschen, Kulturbeutel und Schlüsselanhänger.

"Mit der Münchnerin Anna Diermeier von ZURÜCK Zero Waste Designstudio, haben wir eine kompetente Partnerin mit dem gleichen Mindset gefunden", erzählt Simone.

Sie hat die Produkte designed und eine Näherei aus der Region mit ins Boot geholt. "Zu den vielfältigen Aspekten von Nachhaltigkeit zählt auch Regionalität", sagt Simone.

"Mit lokalen Partnern zusammenzuarbeiten war uns wichtig."

Insgesamt sind bislang aus 34 Flughafenfahnen 950 Laptoptaschen, Kulturbeutel und Schlüsselanhänger entstanden. Weil der Zuschnitt aus jeweils einem anderen Bereich der Fahne stammt, handelt es sich bei jedem Stück um ein Unikat.

Wie es mit der Idee weitergeht, entscheidet sich, sobald die vorhandenen Produkte vergriffen sind. Im Rahmen des Upcycling-Projektes wurden verschiedene Flughafenmaterialien auf Eignung zur Weiterverwendung geprüft – darunter beispielsweise auch unsere Dienstkleidung. Und wer weiß, wenn die Kollektion positiv angenommen wird, gibt es vielleicht ein Upcycling-Projekt 2.0.