Einkaufen im Luxussegment wird für markenbewusste, kaufkräftige Passagiere am Flughafen München immer reizvoller. Über ein wachsendes Geschäftsfeld, in dem individuelle Services zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Hanen Jammalis Smartphone klingelt, konzentriert hört sie dem Anrufer zu. Dann spurtet sie los. Im Laufschritt geht es im Terminal 2 in ein Uhrengeschäft. Dort warten der Shop-Mitarbeiter, der sie angerufen hat, und eine Familie aus Abu Dhabi auf ihre Hilfe. Die arabische Muttersprachlerin Hanen soll beim Verkaufsgespräch vermitteln. Die Kunden interessieren sich für eine mit Diamanten besetzte Damenarmbanduhr von Cartier.
Die Tunesierin ist eine von fünf Shopping-Assistentinnen, die momentan den arabischen Passagieren sprachlich und kulturell zur Seite stehen. Nach der erfolgreichen Einführung eines entsprechenden Service für chinesische Reisende gibt es das Angebot im Terminal 2 temporär erstmals auch in der arabischen Variante. "Beim Einkaufen fühlt sich jeder in seiner Muttersprache am wohlsten. Erst recht, wenn es sich um hochpreisige Luxusartikel handelt", sagt Viola Hänsch, Projektleiterin des Service im T2.
Am Flughafen München gehören arabische Reisende im Luxussegment ebenso wie chinesische und russische zu den kaufkräftigsten Kunden. Ihr Fokus liegt bei hochpreisigen Uhren und Schmuck sowie bei Kleidung und Accessoires glamouröser Fashion-Labels wie Hermès oder Gucci. Zudem wird kein anderer deutscher Airport von so vielen Business-Reisenden frequentiert wie München. Gerade deren Shoppinglust sei stark impulsgetrieben, so Philipp Ahrens, Leiter des Centermanagements am Flughafen München, "für einen guten Geschäftsabschluss belohnt man sich gern mal mit einer edlen Uhr".