Der Flughafen München ist Teil des 4.525 Hektar großen Europäischen Vogelschutzgebiets "Nördliches Erdinger Moos" - einem der bedeutendsten Lebensräume für Wiesenbrüter in Bayern. Um den Bestand gefährdeter Vogelarten wie dem vom Aussterben bedrohten Großen Brachvogel oder dem stark gefährdeten Kiebitz auch außerhalb des Flughafens noch effektiver zu sichern, hat die Flughafen München GmbH (FMG) mit fachlicher Unterstützung des Bayerischen Umweltministeriums für die Dauer von fünf Jahren ein Pilotprojekt zum Schutz von Wiesenbrütern ins Leben gerufen. Ziel war es, die Lebensräume der Vögel rund um den Airport weiter zu sichern und zu verbessern.
Die bayerische Umweltministerin a. D. Ulrike Scharf betont: "Die biologische Vielfalt steht unter Druck. Der Artenschutz stellt die gesamte Gesellschaft vor große Herausforderungen. Sieben der neun bayerischen Wiesenbrüterarten sind vom Aussterben bedroht, zwei Arten stark gefährdet. Das Wiesenbrüter-Projekt am Flughafen leistet einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer heimischen Fauna."
Im Rahmen des Pilotprojekts wurden auf bis zu 50 Hektar landwirtschaftlich genutzten Flächen Schutzvorkehrungen und Maßnahmen zur Förderung der Wiesenbrüter entwickelt und getestet. Dazu zählen neben dem Nesterschutz, der extensiveren Bewirtschaftung und einer wiesenbrütergerechten Mahd auch die Einzäunung als Schutz vor Fraßfeinden sowie die Ausarbeitung von ökologischen Pachtverträgen, die entsprechende Bewirtschaftungsauflagen enthalten. Ziel des Pilotprojekts war es, den Wiesenbrüterschutz im Bereich des Münchner Flughafens mit einer praxistauglichen, angepassten und betriebswirtschaftlich tragfähigen Bewirtschaftung zu vereinen. Naturschutz und Landwirtschaft sollen sich nicht ausschließen, sondern sich vielmehr im Sinne einer ökologisch verantwortlichen Nutzung der betreffenden Flächen ergänzen.