Inwieweit unterscheidet sich eine Sanierung des Runway-Belags von einer "normalen" Betonfläche?
Unser Beton ist in der Verarbeitung höchst anspruchsvoll, weil er hohe Festigkeiten und Widerstand gegen alle möglichen "Beaufschlagungen" aufweisen muss. Außerdem muss die Oberfläche eine hohe Griffigkeit haben, damit die Flugzeuge nicht ins Rutschen kommen. Ein Unterschied ist auch dadurch gegeben, dass wir im Belag die optischen Landehilfen und das Rollführungssystem berücksichtigen müssen. Was gerade dieses Projekt aber so aufwendig macht, ist zudem die Abstimmung mit der zuständigen Aufsichtsbehörde, dem Luftamt Süd bei der Regierung von Oberbayern. In Zusammenarbeit mit den zuständigen Fachbereichen innerhalb der Flughafengesellschaft ist uns das gut gelungen. Nicht zuletzt ist das Bewegen von großen Materialmengen in den Sicherheitsbereich eine Herausforderung.
Was passiert eigentlich mit dem Material, das die Fräßen von der Bahn "gekratzt" haben?
Das abgetragene Material wird im Straßenbau entweder als Unterbau oder als Beimischung in den so genannten "Hydraulisch gebundenen Tragschichten" unter der Betonfläche wiederverwendet.
Und was passiert an der Südbahn in den kommenden Wochen?
Nach den Fräsarbeiten steht die Wiederherstellung des Bahnbelags an: Bis etwa 20. Juni 2021 wollen wir wieder Beton einbauen. Er braucht zur Aushärtung 28 Tage, in denen neben der Befeuerung auch die Texturierung der Oberfläche, das "Grooving", hergestellt und die Markierung wieder aufgebracht werden muss. Die Bahn muss bis 30. Juli 2021 wieder in Betrieb gehen.
Lässt sich ungefähr beziffern, was so eine Renovierung insgesamt kostet?
Noch sind wir nicht am Ende der Sanierung angekommen. Schlussendlich wird es ein mittlerer einstelliger Millionenbetrag.