Seit dieser Gewittersaison warnt die Verkehrsleitung nicht mehr nur über Kommunikationskanäle wie Funk, Telefon oder E-Mail vor Blitzen. Ein zusätzliches optisch-akustisches Alarmsystem erhöht die Sicherheit für Vorfeldpersonal, das gerade kein Telefon oder Funkgerät zur Hand hat – oder es schlicht nicht hört.
Wenn Verkehrsassistent Christian Langer an seinem Pult in der Einsatzzentrale der Verkehrsleitung sitzt, interessiert ihn nicht nur, wie sich Flugzeuge und Fahrzeuge auf dem Vorfeld bewegen. Er und die anderen Verkehrsassistent:innen achten stets auch darauf, wie sich das Wetter entwickelt – gerade in den Sommermonaten. Zu dieser Zeit haben Gewitter Hochsaison, in diesem Jahr ganz besonders: Allein im Juni 2021 hat es am Flughafen München an 14 Tagen geblitzt und gedonnert, im Juli etwa ebenso häufig. Das bedeutet jedes Mal Gefahr für alle, die auf dem Vorfeld arbeiten.
"Zu unseren Aufgaben gehört es, Warnungen auszugeben, sobald sich Gewitter nähern", erklärt Langer. Dafür beobachten er und seine Kolleg:innen das Wettergeschehen rund um den Flughafen über eine spezielle Software: In welche Richtung und mit welcher Geschwindigkeit zieht eine Gewitterzelle? Wo und in welcher Dichte treten die ersten Blitze auf? Unterstützung erhalten sie vom Deutschen Wetterdienst, der eine erste Gewitterwarnung herausgibt, sobald Blitzaktivitäten innerhalb von 20 Kilometern registriert werden. Diese teilt die Verkehrsleitung mit Airlines, Feuerwehr und anderen Partnern per E-Mail und Telefon und veröffentlicht sie im Monitorsystem UDS. Wenn Blitze im Umkreis von zehn Kilometern auftreten, erhält der gleiche Empfängerkreis eine Blitzvorwarnung.