Die Schlepperfahrer und ihre PS-starken Kraftprotze sind ein wichtiges Rädchen im Getriebe des Airports. Flugzeuge haben keinen Rückwärtsgang und schaffen es daher nicht von alleine von der Abfertigungsposition raus in Richtung ihrer Startposition.
Vor jedem "Push" auf die Startposition stehen Kontrollgänge rund um das Flugzeug an. Pflister begutachtet intensiv die Reifen, die Ladeklappen sowie die Triebwerke. Erst dann steckt er den sogenannten Pin in das Fahrwerk des Flugzeug-Vorderrads, damit er während des Pushbacks die Kontrolle hat, wohin er den Flieger drückt. Für Thomas Pflister gehört dieses Prozedere nun schon seit 16 Jahren zum Arbeitsalltag. "Trotzdem darf die Konzentration nie nachlassen", betont der Erdinger und steigt wieder in sein Fahrzeug.
"Es ist wichtig, auch unter großem Zeitdruck nicht hektisch zu werden. Denn Hektik führt zu Fehlern und die gilt es zu vermeiden", erklärt Pflister. So könnte etwa ein am Flugzeug vergessener Pin zu Lenkschwierigkeiten oder ein übersehener Gegenstand im Triebwerk zu Triebwerksproblemen führen, und eine zu rüde Fahrweise würde das Bugfahrwerk beschädigen. "Das wird teuer und ist gefährlich", sagt er.
Heute gibt er seine Erfahrung an junge Pushback-Anwärter weiter. Die Schulung zum Schlepperfahrer dauert nur wenige Wochen – seiner Erfahrung nach dauert es allerdings länger, bis man sich an die neue, doch sehr besondere Arbeitsumgebung gewöhnt hat. "Es ist Einiges, was in der Anfangszeit auf die neuen Kollegen einprasselt. Doch sich durchzubeißen lohnt sich. Ich gehe jedenfalls nach wie vor jeden Morgen gerne zur Arbeit." Dann macht sich Thomas Pflister auf den Nachhauseweg. Er muss sich ausruhen, denn morgens um halb fünf beginnt eine neue Schicht. Der nächste Riesenvogel wartet schon.